Gemeinsam organisiert von der Stadtbücherei Buchholz, der Samtgemeindebücherei Jesteburg, dem Buchladen Jesteburg, dem BUND und dem NABU fand am 27.11. eine Lesung
mit Andreas Hoppe in Buchholz statt. Vorgestellt hat Andreas Hoppe sein neues autobiografisches Buch „Die Hoffnung und der Wolf“. In diesem Buch schildert der Autor, der seit über 20 Jahren
fasziniert ist von Wölfen, welche Begegnungen er mit diesen einzigartigen Tieren gehabt hat. Aber nicht nur das, er wirbt auch allgemein dafür, unseren Mitlebewesen wieder mit mehr Respekt und
Achtung zu begegnen. Ein empathischer, äußerst sympathischer und bodenständiger Vorleser.
Ein gelungener Abend!
Andreas Hoppe ist seit 2010 ehrenamtlicher Wolfsbotschafter beim NABU.
....und Hund Bruno ist natürlich immer dabei
Vor rund vier Monaten hatte der Verwaltungsausschuss der Stadt Buchholz einstimmig beschlossen, "dass die Verwaltung in geeigneter Form dafür sorgt, die Bevölkerung, insbesondere Neubürger, über
insektenfreundliche Gartengestaltung sowie über die ökologischen und klimatischen Nachteile von Schottergärten zu informieren und zu sensibilisieren". Diesen Auftrag hat die Stadtverwaltung jetzt
umgesetzt: Seit Kurzem liegt der Flyer "Der naturnahe Garten" vor, den die Stadt in Kooperation mit dem NABU Buchholz erstellt hat.
Auf zwölf Seiten haben die Experten des NABU zahlreiche wertvolle Tipps für Gartenbesitzer zusammengefasst, wie sie einen wichtigen Beitrag zum Erhalt einer intakten Natur leisten können. Zu
Beginn sollte eine Pflanzskizze und eine Pflanzenliste stehen, raten die Verfasser der Informationsbroschüre. Die geeigneten Pflanzen seien in ortsansässigen Gärtnereien zu bekommen. Als Hecken
und Gebüsche eigneten sich z.B. die Kornelkirsche, Weißdorn, Wildrosen oder Schwarzer Holunder, dazwischen könne man Salweide oder Faulbaum pflanzen. Bei Stauden könnten Gartenbesitzer je nach
Standort auf Akelei, Mädesüß oder Storchschnabel für sonnige und halbschattige Plätze sowie Waldgeißbart, Schöllkraut und Waldhainsimse für schattige Standorte zurückgreifen. "Besuchen Sie andere
Gärten, tauschen Sie sich mit den Gartenbesitzern aus. Auf diese Weise kann man angenehme Stunden miteinander verbringen und viel dazulernen", raten die NABU-Experten.
Verzichten sollten Gartenbesitzer laut NABU auf das Anlegen von Schotter-, Kies und Steingärten. "Diese Gärten, die diesen Namen im eigentlichen Sinn gar nicht verdienen, bereichern in keiner
Weise die Artenvielfalt, wirken langweilig und steril", heißt es in dem Flyer. Die Schottergärten machten viel Arbeit, weil abfallendes Laub sich zwischen den Steinen und Holzhäckseln verfingen.
Der Appell des NABU: "Handeln Sie jetzt und schaffen Sie einen abwechslungsreichen, kreativen, lehrreichen, wohnlichen und schmackhaften Garten, damit Sie sich und künftigen Generationen in allen
Belangen eine Vielfalt bieten und nicht schwierig zu entsorgende Altlasten."
• Die Broschüre "Der naturnahe Garten" liegt u.a. im Rathaus (Rathausplatz 1) und in der Stadtbücherei (Kirchenstr. 6) aus. (Text: Wochenblatt Oliver Sander)
Schätze in Schubladen: Silber und Gold, aber auch Platin und Kobalt und insgesamt etwa 30 Metalle und seltene Erden lagern bei vielen Menschen zu Hause. Zu Hause?
Ja, nämlich in alten Handys. Viele entsorgen ihre alten Handys nicht, nachdem sie ein neues gekauft haben, sondern lassen es in Schubladen und
Kellern einstauben. Dabei können viele der Metalle aus alten Handys wiederverwertet oder zumindest fachgerecht entsorgt werden.
Die Ökoklasse 6a hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese vergessenen Handys aus der Versenkung zu holen und zu einer ersten Sammelaktion aufgerufen. Eine ganze Kiste
alter Handys kam dabei zusammen. Auf einem Klassenausflug nach Handeloh im Juli wurden die Handys an Herrn Wiesmaier vom NABU-Buchholz übergeben. Der NABU kümmert sich um eine fachgerechte
Entsorgung oder Wiederverwertung und enthält außerdem von Kooperationspartnern für jedes alte Handy eine Spende für Umweltprojekte. In Jahr 2018 wurden mehr als 50.000 Handys gesammelt und der
NABU hat dafür eine zweckgebundene Spende von über 90.000 Euro bekommen.
Die Kinder der Ökoklasse sind überzeugt davon, dass noch viel mehr alte Handys bei Familien der IGS lagern und möchten im kommenden Schuljahr einen weiteren
Sammelaufruf starten.
Ratspolitiker sowie Vertreter von Naturschutzverbänden und Verwaltung pflanzen den Baum des Jahres 2019 auf eine Wiese im Gewerbegebiet Vaenser Heide II.
Aktivisten von „Fridays for Future“ setzen mehr als ein Dutzend Setzlinge heimischer Bäume in die Erde
Text und Bild Heinrich Helms, Stadt Buchholz
Dem Ulmensterben - eine durch sogenannte Schlauchpilze ausgelöste und durch den Ulmensplintkäfer verbreitete Krankheit - sind vor einigen Jahren auch die Ulmen an der Ecke
Poststraße/Lindenstraße zum Opfer gefallen. Mit dem Baum des Jahres 2019 „starten wir einen Versuch, Ulmen in Buchholz wieder anzusiedeln“, sagte die Vorsitzende des
Ausschusses Stadtentwicklung und Umwelt, Heike Meyer, bei der Pflanzaktion zum Tag des Baumes, der immer am 25. April eines Jahres ist. Mitglieder des Rates sowie Vertreter
von Naturschutzverbänden und Verwaltung pflanzten deshalb drei Flatter-Ulmen (Ulmus laevis) auf einer Wiese im Gewerbegebiet Vaenser Heide II nahe der Innungsstraße. Der Baum
gilt als resistent gegen den Befall des Ulmensplintkäfers. Selbst in unmittelbarer Nachbarschaft von infizierten und absterbenden Feld-Ulmenbeständen stehende Flatter-Ulmen
ließen „keinerlei Symptome der Ulmenkrankheit erkennen“, heißt es in einem Infoflyer der Dr. Silvius Wodarz-Stiftung zum Baum des Jahres.
Meldung vom 29.04.2019 auf der Homepage der Stadt Buchholz
von links nach rechts:
- Friedrich Hill (hinzugewähltes Mitglied Umweltausschuss Stadt Buchholz, vertritt NABU und BUND)
- Marco Jaster (Fledermausberater/-betreuer)
- Bertram Fischer (Schatzmeister)
- Werner Wiesmaier (1. Vorsitzender)
- Dr. Lars Benecke (2. Vorsitzender)
Der Vorstand wurde auf der JMV am 22.03.2019 für die nächsten 3 Jahre einstimmig gewählt.
von Joachim Zießler
vom Freitag, 20. Oktober
2017 · Nr. 245
Das leise Drama
Die Apokalypse kann sich auch leise heranschleichen.
Erst verstummt der Frühling. Es ist weniger Insektengebrumm zu hören und weniger Vogelgezwitscher. Und das längst nicht nur auf den
verödeten agrarindustriellen Produktionsflächen, für die der Name „Äcker“ irgendwie wie aus der Zeit gefallen zu sein scheint. Sondern sogar in den Schutzgebieten. Eine Langzeitstudie bewies nun,
dass in den besonders geschützten Rückzugsräumen nach 27 Jahren drei Viertel weniger Insekten auftreten. Das ist ein GAU in Zeitlupe. Er zeigt, dass das Konzept gescheitert ist, Tieren und
Pflanzen inmitten der vom Menschen umgestalteten Welt ökologische Inseln anzubieten, von wo die Organismen sich wieder verbreiten sollten. Aber die Schutzgebiete bieten keinen Schutz.
Hauptursache scheint in diesem Fall mal nicht die Klimaerwärmung zu sein. sondern die Industrialisierung der Landwirtschaft. Monotone Flächen, kaum noch Hecken, reichlicher Pestizid- und
Dünger-Einsatz bringen den Tod unter die Kerbtiere. Der bloße Fortpflanzungserfolg der Gattung Mensch raubt ihnen den Lebensraum, weil kaum ein Ökosystem unangetastet bleibt. Ameisen, Käfer und
Hummeln mögen nicht so knuffig sein wie der Koalabär, doch sie sind ein weitaus gewichtigerer Dominostein. Dessen Fall riss bereits den nächsten Dominostein mit: Eine weitere Studie ergab, dass
in zwölf Jahren die Zahl der Vogel- Brutpaare um Millionen schrumpfte. Pflanzen sind der nächste Dominostein, denn mit den Insekten wurden ihnen die Bestäuber geraubt. Am Ende der langen Reihe
von Dominosteinen steht der Stein der selbsternannten Krone der Schöpfung. Das größte Artensterben seit dem Ende der Dinosaurier wird am Ende auf die Art durchschlagen, die den Planeten wie einen
Untertanen behandelt, obwohl sie auf ihm nur zu Gast ist. (mit freundlicher Freigabe vom Autor, Textlayout an Homepage durch NABU-Buchholz
angepasst)